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Topic: Kapanadze Cousin - DALLY FREE ENERGY II, theory research

Started by lancaIV, May 09, 2020, 12:17:15 PM

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lancaIV

Topic: Kapanadze Cousin - DALLY FREE ENERGY

#21991

Quote from: soliman on Today at 12:29:05 AMYes, but this does not work at all
sinewave oscillator does not work
for me.

Good morning,soliman !

You probably heared from Ferdinand von Braun his students Mandelstam and Papalexi their "harmonic oscillator" improvement !

https://www.google.com/search?q=ferdinand+von+braun&rlz=1C1AVFC_enPT797PT797&oq=ferdinand+von+braun&aqs=chrome..69i57.8200j0j7&sourceid=chrome&ie=UTF-8

https://www.google.com/search?q=papalexi+mandelstam+linear+harmonic+oscilator&rlz=1C1AVFC_enPT797PT797&oq=papalexi+mandelstam+linear+harmonic+oscilator&aqs=chrome..69i57.23705j0j7&sourceid=chrome&ie=UTF-8

From classical linear to quantum linear : the change ?

Debye and Einstein spectra under Plancksche Transformation conditio  !

https://en.wikipedia.org/wiki/Debye_model

Lorentz force transformation : https://en.wikipedia.org/wiki/Lorentz_transformation

from Hasenoehrl  e= formula    to Planck e= formula            to Tesla e=formula and applying !

"Die Plancksche Theorie der Strahlung und die Theorie der spezifischen Waerme"and
https://zenodo.org/record/1424081#.XrbaX2hKjWU

https://de.wikipedia.org/wiki/Arthur_Erich_Haas
Dabei gelang es ihm 1910, erstmals einen Zusammenhang zwischen der Quantenhypothese von Max Planck und der Atomphysik herzustellen.[/font][/size]

the "Quantum linear harmonic oscilator"

https://en.wikipedia.org/wiki/Quantum_harmonic_oscillator
Furthermore, it is one of the few quantum-mechanical systems for which an exact, analytical solution is known.[1][2][3]

Sincerely

OCWL

p.s.:
https://www.zobodat.at/biografien/PHYSIKER_Biografien_Broschuere.pdf
https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Friedrich_Hasen%C3%B6hrl
https://www.google.com/search?q=friedrich+hasenoehrl&rlz=1C1AVFC_enPT797PT797&oq=friedrich+hasenoehrl+&aqs=chrome..69i57.9848j0j7&sourceid=chrome&ie=UTF-8
http://citeseerx.ist.psu.edu/viewdoc/download;jsessionid=BDAE86CFAFED5659F8B648E5105F93DA?doi=10.1.1.506.7983&rep=rep1&type=pdf G.G.U.T.
Sein Forschungsgebiet umfasst die Gravitationstheorie und deren Bezug zur Quantenmechanik und Elementarteilchenphysik.

Hess, Victor Franz
https://de.wikipedia.org/wiki/Victor_Franz_Hess

Frederic de Hoffmann
https://de.wikipedia.org/wiki/Frederic_de_Hoffmann
Wissenschaftlich befasste sich Hoffmann mit der Theorie der Kernspaltung, mit Neutronenstreuung, mit der Mesonentheorie, mit Magnethydrodynamik und Energietechnik. Sein besonderes Interesse galt Atomkraftwerken. Darüber hinaus war er maßgeblich an der Entwicklung der Kernenergie beteiligt und setzte sich ab dem Jahre 1955 intensiv mit der friedlichen Auswirkung derselben auseinander.

Hoselitz, Kurt
https://iopscience.iop.org/article/10.1088/2058-7058/13/12/42

Gustav Jaeger https://de.wikipedia.org/wiki/Gustav_J%C3%A4ger_(Physiker)

Jägers Forschungsleben stand ganz unter dem Einfluss seiner Lehrer Loschmidt, Stefan und Boltzmann, die als Vorkämpfer und Bahnbrecher der Atomphysik gelten. Als Assistent und Mitarbeiter Boltzmanns trug Jäger wesentlich zum weiteren Ausbau der kinetischen Gastheorie bei und führte im weiteren Verlauf vor allem greifbare und praxisbezogene Resultate herbei. Seine Arbeiten über die innere Reibung der Gase gaben Aufschluss über das Österreichische [Physiker]Innen Österreichische [Physiker]Innen 55 55 Verhalten hochkomprimierter Gase in langen Rohrleitungen, was beispielsweise bei der Ammoniakfabrikation oder bei der Verwendung von Hochdruckapparaten von Bedeutung war.

Auf seinen theoretischen Arbeiten fußten auch die so genannten ,,Jäger-Sabineschen Formeln" der Raumakustik, die bei der Gestaltung von nachhallfreien Theater- und Kinosälen von Interesse waren. Verstärkt wandte sich Jäger auch dem Bereich der Molekeln zu. Er befasste sich ebenso mit fotografischen Problemen und machte eine stattliche Anzahl von Amateuraufnahmen, für die er eine Medaille der Photographischen Gesellschaft erhielt.

Als Ergebnis anderer Forschungen konnte er die theoretischen Einwände des Physikers Hermann Ludwig Ferdinand von Helmholtz gegen den Bau von Flugzeugen widerlegen, die schwerer als Luft wären. Seine Unterstützungen für den österreichischen Pionier der Luftfahrt Wilhelm Kreß blieben allerdings – nicht zuletzt aus finanziellen Gründen – leider erfolglos.

Als begeisterter Aeronautiker war er zeitweise Präsident des Flugtechnischen Vereins und machte selbst drei Fahrten mit dem Freiluftballon mit. Auch in seiner Freizeit, die er gerne in St. Gilgen am Wolfgangsee verbrachte, widmete er sich physikalischen Studien. Einerseits beobachtete er die Erscheinungen der Wellenbewegungen, lernte ,,physikalisch besinnlich" segeln und brachte in seiner Badehütte ein Bankbrett so an, dass die Nägel als Sonnenuhr benutzt werden konnten. Bereits ab 1903 wurde Jäger auf Grund seiner bedeutenden Forschungsergebnisse zum korrespondierenden Mitglied der Gesellschaft deutscher Wissenschaft, Kunst und Literatur in Böhmen ernannt. Ab 1916 zum korrespondierenden, ab 1921 zum wirklichen Mitglied der kaiserlichen bzw. der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien gewählt, war Jäger in zehn ihrer Kommissionen tätig. Er war seit 1919 Mitglied des Beirates der Kommission für Maße und Gewichte und von 1930 bis 1934 deren Präsident. Auch wurde ihm das Komturkreuz des Österreichischen Verdienstordens verliehen. Der Gustav-Jäger-Park rund um das Technische Museum in WienPenzing wurde nach ihm benannt. Werkauswahl: Theoretische Physik, 5 Bde., 1898–1908 (weitere Aufl. 1930); Die Fortschritte der kinetischen Gastheorie, 1905, 2. Aufl. 1919; zahlreiche Beiträge in den Sitzungsberichten der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse der kaiserlichen bzw. Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien. Literaturauswahl: Wiener Zeitung, 24. 1. 1938; Neues Österreich, 6. 4. 1955; Almanach 1938 (mit Bild); Czeike; Eisenberg; Jahrbuch der Wiener Gesellschaft, 1929; NDB; ÖBL; Personenlexikon Österreich; Poggendorff; J. Neuwirth, Die k. k. Technische Verhalten hochkomprimierter Gase in langen Rohrleitungen, was beispielsweise bei der Ammoniakfabrikation oder bei der Verwendung von Hochdruckapparaten von Bedeutung war. Auf seinen theoretischen Arbeiten fußten auch die so genannten ,,Jäger-Sabineschen Formeln" der Raumakustik, die bei der Gestaltung von nachhallfreien Theater- und Kinosälen von Interesse waren. Verstärkt wandte sich Jäger auch dem Bereich der Molekeln zu. Er befasste sich ebenso mit fotografischen Problemen und machte eine stattliche Anzahl von Amateuraufnahmen, für die er eine Medaille der Photographischen Gesellschaft erhielt. [glow=red,2,300]Als Ergebnis anderer Forschungen konnte er die theoretischen Einwände des Physikers Hermann Ludwig Ferdinand von Helmholtz gegen den Bau von Flugzeugen widerlegen, die schwerer als Luft wären.[/glow]

Kara(-)Michailow/v(a), Elisabeth

Karlik, Berta

Kiesler, Hedwig Eva

Kirsch, Gerhard

Kohn, Walter

In der ersten Arbeit ,,Inhomogeneous Electron Gas" (Physical Review 136, B864, 1964), gemeinsam mit P. Hohenberg erforscht, konnte er bereits 1964 beweisen, dass die Energie eines Atoms oder eines Moleküls vollständig durch die räumliche Verteilung der Elektronendichte bestimmt wird. Diese Erkenntnis ging als ,,Hohenberg-Kohn-Theorem" in die physikalische Nomenklatur ein und war von fundamentaler Bedeutung. Praxisbezogener war die Publikation ,,Self-Consistent Equations including Exchange and Correlation Effects" (Physical Review 140, A1133) aus dem Jahre 1965, in der Kohn gemeinsam mit L. J. Sham einen Weg zeigte, mit dem sich prinzipiell die Gesamtelektronendichte eines Moleküls aus der Summe von Einzelelektronendichten berechnen lässt. Die Anwendung dieser Gleichung führte zu den so genannten ,,Kohn-Sham-Orbitalen", mit denen die Energie eines Moleküls bestimmt werden kann. Dieses Verfahren ermöglichte fortan auch die Berechnung von Eigenschaften von Atomen, Molekülen und Festkörpern. Als Manko könnte jedoch zunächst gegolten haben, dass die mathematischen Funktionen für die Kohn-Sham-Gleichungen nicht bekannt Österreichische [Physiker]Innen Österreichische [Physiker]Innen 66 66 waren, sondern durch Versuchsfunktionen erraten werden mussten. Dies änderte sich schlagartig in den späten 1980er Jahren, als durch eine Verbesserung des mathematischen Ansatzes mit Hilfe gradientenkorrigierter Dichtefunktionalen nunmehr Lösungen der Kohn-Sham-Gleichungen gefunden wurden, deren Genauigkeit mit klassischen quantenchemischen Methoden vergleichbar waren. Da das Lösen der Gleichungen einen wesentlich geringeren Computeraufwand als die etablierten quantenchemischen Rechungen erforderte, wurden Dichtefunktionalmethoden in vielen Bereichen vorgezogen. Letztendlich erinnert beispielsweise auch noch die ,,Korringa-Kohn-RostokerMethode" an die wissenschaftlichen Erkenntnisse Kohns. Für seine bahnbrechenden Forschungsergebnisse erhielt Kohn neben dem Nobelpreis 1998 u. a. im Jahre 1999 das Österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst verliehen. Weiters bekam er 1960 den Preis der Physikalischen Gesellschaft Amerikas und im selben Jahr den Oliver-BuckleyPreis, 1977 den Davisson-Germer-Preis, 1988 die National Medal of Science, 1991 die Feenberg Medal, 1998 die Niels Bohr/UNESCO Gold Medal etc. Er ist (Ehren-)Mitglied zahlreicher internationaler Gesellschaften, unter anderem der Amerikanischen Physikalischen Gesellschaft, der Nationalen Akademie der Wissenschaften der USA und der Amerikanischen Akademie für Wissenschaft und Künste. Kohn erhielt von zahlreichen Universitäten den Ehrendoktor verliehen, u. a. Technische Universität Wien (1996), Toronto (1967), ParisSUD (1980), Jerusalem (1981), ETH Zürich (1994), Würzburg (1995), Tel Aviv (1999), Oxford (2001), Dresden (2002) und Berlin (2003). Werkauswahl: Remarks on some Electronic Phase Transitions. Physics of Solids at High Pressures, 1965; Metals and Isulators, 1967; Wannier Functions, Computational Methods for Large Molecules and Localized States in Solids, 1972; Materials Science and Engineering for the 1990´s, 1989; zahlreiche Beiträge u. a. in Quarterly of Applied Mathematics, Physical Review, Reviews of Modern Physics, International Journal of Quantum Chemistry, Surface Science, Journal of Chemical Physics, Proceedings of the Physical Society, Physical Review Letters, SIAM Review, Journal de Physique Colloque, etc. Literaturauswahl: Kurier, 20. 1. 1999; Wiener Zeitung, 14. 10., 15. 10. 1998, 15. 1. 1999; Personenlexikon Österreich; Physical Review 136, 1964, 140, 1965; W. L. Reiter, Kein Grund zum Jubeln. Zur Verleihung des Nobelpreises für Chemie 1998 an Walter Kohn, in: Universum 7, 1998, S. 32f.; Harenberg Lexikon der Nobelpreisträger, 1998; Biographisches Handbuch deutsprachiger Emigration 2, 1999; Ch. Panzer, Exodus und Exil Österreichischer Physikerinnen und Physiker. Wissenschaftsemigration am Beispiel des Faches Physik. Dipl. Arbeit Univ. Wien 2002, S. 94ff.; Internetausgabe, 13. 5. 2005 (mit Bildern). waren, sondern durch Versuchsfunktionen erraten werden mussten. Dies änderte sich schlagartig in den späten 1980er Jahren, als durch eine Verbesserung des mathematischen Ansatzes mit Hilfe gradientenkorrigierter Dichtefunktionalen nunmehr Lösungen der Kohn-Sham-Gleichungen gefunden wurden, deren Genauigkeit mit klassischen quantenchemischen Methoden vergleichbar waren. Da das Lösen der Gleichungen einen wesentlich geringeren Computeraufwand als die etablierten quantenchemischen Rechungen erforderte, wurden Dichtefunktionalmethoden in vielen Bereichen vorgezogen. Letztendlich erinnert beispielsweise auch noch die ,,Korringa-Kohn-RostokerMethode" an die wissenschaftlichen Erkenntnisse Kohns.

Kompfner, Rudolf

Das erste Experiment in dieser Richtung war das so genannte ,,Echo-Experiment", bei dem man Signale von Holmdell an der Ostküste der USA aussandte, von einem passiven Ballon, der von der NASA in den Raum gesetzt worden war, reflektieren liess und in Kalifornien empfangen konnte. Zwei Jahre später gelang es Kompfner mit seinem Team, den ersten aktiven Communications Satellite namens Telstar in eine Umlaufbahn zu bringen, womit es möglich wurde, ,,lebende" Bilder von den USA nach Europa zu senden. Für Kompfners Forschungen errichtete die Direktion von Bell Laboratories sogar ein eigenes Forschungslabor auf dem Crawford Hill. Weitere Experimente führten zur Entdeckung der isotropen Raumstrahlung von einer Lärm-Temperatur von 3°, die entscheidenden Einfluss in der Kosmologie hatte. Darüber hinaus arbeitete Kompfner an der Verwendung von hohen optischen Frequenzen der Lichtwellen in der Nachrichtentechnik.

Konstantinov/wsky, David Kurt

Werkauswahl: Elektrische Ladungen und Brown´sche Bewegung sehr kleiner Metallteilchen in Gasen, 1914; Physikalische Zeitschrift 21, 1920, S. 698; Radioaktivität und Elektrizität, in: Annalen der Physik 63, 1920, S. 773 ( - mit F. Ehrenhaft).

Kottler, Friedrich

Werkauswahl: Beschleunigungsrelative Bewegungen und die konforme Gruppe der Minkowski´schen Welt, 1916; Über Einsteins Äquivalenzhypothese und die Gravitation, 1916; Über die physikalischen Grundlagen der Einsteinschen Gravitationstheorie, in: Annalen der Physik 56, 1918, 4, S. 443; Maxwell´sche Gleichungen und Metrik, 1922; Newton´sches Gesetz und Metrik, 1922; Considérations de critique historique sur la théorie de la relativite I/II, Scientia II, 18, Vol. 36, 1924, S. 231ff., 301ff.; Bilder der eindimensionalen Muster, in: Journal of the optical Society of America, Vol. 56, 1966, 9, S. 1265.

Kürti, Gustav

Kürti galt als Spezialist für Aerodynamik, Hydrodynamik, theoretische Mechanik und Mathematik und befasste sich außerdem mit Fotometrie, Experimentalphysik, [glow=red,2,300]mit der Theorie von Kontinua, mit Elastizität, Pendel- und Wellenbewegungen sowie mit Akustik. [/glow]

Lang, Viktor Edler von

Wissenschaftlich vielseitig tätig, gilt Lang als Begründer der Kristallphysik in Österreich. In seinen Untersuchungen führte er eine Vielzahl kristalloptischer Versuche zu Doppelbrechung und Polarisation in Kristallen durch und fasste seine Ergebnisse in dem 1866 erschienen ,,Lehrbuch der Krystallographie" zusammen. Darüber hinaus befasste er sich mit Wärmeleitungsproblemen, auch mit Untersuchungen über Zirkularpolarisation und Ultrarotspektroskopie. Er konstruierte verschiedenste Instrumente, so einen Apparat zur Messung der Achsenwinkel von Kristallen, ein Goniometer, ein nach ihm benanntes Spektrometer, das bald zum Standardinstrument wurde, ein Quadranten- und ein Spiegelgalvanometer und elektromagnetische Instrumente zur Messung des elektrischen Stromes. Auf dem Gebiet der Mechanik befasste er sich mit Fragen der Reibung zwischen Wasser und Luft sowie mit Problemen der kinetischen Gastheorie. Später wandte er sich dem Phänomen der Elektrizität zu und erwarb sich mit seinen Forschungen über den Wechselstrom, die elektrostatischen Drehfelder sowie den Elektrischen Lichtbogen einen so hervorragenden Ruf, dass er bei dem 1900 in Paris tagenden Internationalen Physikerkongress zum Referenten gewählt wurde. Auch die Akustik beschäftigte ihn viele Jahre hindurch, insbesondere Transversalschwingungen und tönende Luftsäulen. Als im Jahre 1891 das Österreichische [Physiker]Innen Österreichische [Physiker]Innen 73 73 österreichische Stimmgabelverifikationsbüro, eine Prüfstelle für Normalstimmgabeln, gegründet wurde, übernahm er dessen Leitung. Als national und international bestens bekannter Wissenschafter war er oftmaliger Teilnehmer und Vertreter Österreichs im Ausland, so beispielsweise bei der 1870 von Napoleon III. einberufenen ,,Konferenz zur Einführung des metrischen Maß- und Gewichtsystems" in Paris oder 1885 bei der in Wien stattfindenden Stimmtonkonferenz, bei der die Schwingungszahl für den ,,Normalstimmton a" international festgesetzt wurde und Lang hiezu die experimentellen Untersuchungen durchführte. Als 1871 das metrische Maßsystem auch in Österreich gesetzlich eingeführt worden war und die Normal-Eichungskommission ins Leben gerufen werden sollte, wurde Lang Gründungsmitglied und später deren Präsident. Zudem engagierte er sich als Vorsitzender im ,,Verein zur Förderung des physikalischen und chemischen Unterrichtes" und war Prüfer für Lehramtskandidaten aus Physik, womit nicht zuletzt auch Langs didaktische Fähigkeiten dokumentiert werden sollen. Als hoch angesehener Forscher war Lang seit 1866 korrespondierendes, seit 1867 wirkliches Mitglied der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien, 1898 deren Sekretär, 1899 Generalsekretär, von 1911 bis 1915 Vizepräsident und von 1915 bis 1919 Akademiepräsident. Im Jahre 1871 wurde er zum Mitglied des ,,Comité international des poids et mesures" gewählt. Darüber hinaus war er Mitglied der Akademie der Wissenschaften in New York sowie des naturhistorischen Vereins ,,Lotos" in Prag, der Kaiserlichen Mineralogischen Gesellschaft in St. Petersburg, der Kaiserlichen Leopoldinisch-Carolinischen Akademie der Naturforscher in Halle, Ehrenmitglied der Schweizer Naturforschenden Gesellschaft, seit 1899 Mitglied des Patentgerichtshofes in Wien und seit 1905 Mitglied des Herrenhauses. Im Jahre 1891 zum Hofrat avanciert, erhielt er 1897 den FranzJoseph-Orden und anlässlich seines achtzigsten Geburtstages 1918 den Geheimratstitel. Sein Denkmal befindet sich im Arkadenhof der Universität Wien. Werkauswahl: Lehrbuch der Krystallographie, 1866; Einleitung in die theoretische Physik, 3 Teile, 1867–1873, Neuaufl. 1891; Einleitung in die höhere Optik, Hg. August Beer, 2. Aufl. 1882; zahlreiche Beiträge in den Sitzungsberichten und den Denkschriften der mathematischnaturwissenschaftlichen Klasse der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien sowie in den Schriften des Vereins zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse in Wien. Literaturauswahl: Neue Freie Presse, 18. 8. 1905; Almanach, 1922 (mit Bild); Czeike; Eisenberg; Inauguration 1921/22, S. 22; Personenlexikon Österreich; Poggendorff; ÖBL; Wer ist's?, 1914; Bildnisse zeitgenössischer Physiker. Festschrift gewidmet österreichische Stimmgabelverifikationsbüro, eine Prüfstelle für Normalstimmgabeln, gegründet wurde, übernahm er dessen Leitung. Als national und international bestens bekannter Wissenschafter war er oftmaliger Teilnehmer und Vertreter Österreichs im Ausland, so beispielsweise bei der 1870 von Napoleon III. einberufenen ,,Konferenz zur Einführung des metrischen Maß- und Gewichtsystems" in Paris oder 1885 bei der in Wien stattfindenden Stimmtonkonferenz, bei der die Schwingungszahl für den ,,Normalstimmton a" international festgesetzt wurde und Lang hiezu die experimentellen Untersuchungen durchführte. Als 1871 das metrische Maßsystem auch in Österreich gesetzlich eingeführt worden war und die Normal-Eichungskommission ins Leben gerufen werden sollte, wurde Lang Gründungsmitglied und später deren Präsident. Zudem engagierte er sich als Vorsitzender im ,,Verein zur Förderung des physikalischen und chemischen Unterrichtes" und war Prüfer für Lehramtskandidaten aus Physik, womit nicht zuletzt auch Langs didaktische Fähigkeiten dokumentiert werden sollen.

Lark-Horovitz, Karl

Wissenschaftlich wirkte Lark-Horovitz entscheidend bei der Entwicklung der Transistoren mit. Als erster Wissenschafter in den USA verwendete er radioaktive Indikatoren zu Forschungszwecken. Gemeinsam mit Herta Leng, seiner ehemaligen Kollegin vom Institut für Radiumforschung in Wien, forschte er an der Universität Purdue über Möglichkeiten der Anwendung von radioaktiven Tracer in der Medizin. Vielfach konzentrierten sich seine Forschungen auch auf die Schnittstelle zwischen Chemie und Physik, die ihm einen bedeutenden Ruf in der Festkörperphysik bescherten. Werkauswahl: Über Adsorptionsversuche mit Radioelementen (= Mitteilungen aus dem Institut für Radiumforschung 63), 1914; Die geschichtliche Entwicklung des physikalischen Relativitätsgedankens, 1914; Untersuchung über Ionenaustausch an Gläsern, 1923 (gemeinsam mit J. Zimmermann); Die Österreichische [Physiker]Innen Österreichische [Physiker]Innen 75 75 Wasserstoffelektrodenfunktion des Platins, 1924; Die Untersuchung der Krystallstruktur mittels radioaktiver Substanzen, 1924; Die Untersuchung der Gläser, 1925; Radioactive Indicators, enteric coatings and intestinal absorption, in: Nature 147, 1941, S. 580ff. (gemeinsam mit H. Leng). Literaturauswahl: Neues Österreich, 16. 4. 1958; Vertreibung der Vernunft, S. 41; R. Bray, The Origin of Semiconductor Research at Purdue: A Glance at the Past by One of the Early Participants; S. Gartenhaus, A. Tubis, D. Cassidy, A History of Physics at Purdue: The First Phase of the Lark-Horovitz Era, 1928-1942; P. W. Henriksen, Solid State Physics Research at Purdue, 1987; Wissenschafterinnen in und aus Österreich. Leben – Werk – Wirken, Hg. B. Keintzel – I. Korotin, 2002, S. 462f.; Internetausgabe, 12. 5. 20005 (mit Bild). Leng, Herta * Wien, 24. 2. 1903 † Troy, New York, 17. 7. 1997 Herta Leng wurde am 24. Februar 1903 als Tochter eines jüdischen Technikers in Wien geboren. Nach Abschluss ihrer Schulausbildung studierte sie ab 1922 Mathematik und Physik an der Universität Wien, wo sie im Jahre 1926 mit einer Dissertation zum Thema ,,Adsorptionsversuche mit Radioelementen" zum Dr. phil. promoviert wurde. Im Dezennium 1928/38 unterrichtete sie Mathematik und Physik an Wiener Gymnasien und hielt Kurse in Volkshochschulen ab. Ihre eigene Lehramtsprüfung absolvierte sie erst 1930. Nebenbei führte sie wissenschaftliche Forschungen an der Universität Wien aus. Im Jahre 1938 angesichts antisemitischer Gesetzgebung aus dem Schuldienst entlassen, emigrierte sie 1939 über Großbritannien, wo sie vorübergehend als Köchin ihren Lebensunterhalt verdiente, in die Vereinigten Staaten. Im Biennium 1940/41 erhielt sie ein Forschungsstipendium an der American Association University Women an der Purdue Universität in Lafayette, Indiana. Von 1941 bis 1943 unterrichtete sie an der Dana Hall School in Wellesley, Massachusettes. Ab 1943 ao. Professor am Rensselaer Politechnical Institute in Troy, New York, wurde sie erst 1966 zum o. Professor ernannt. Im Jahre 1969 emeritierte sie. Wissenschaftlich befasste sie sich hauptsächlich mit radioaktiven Elementen. Als Auszeichnung für ihre Forschungserfolge wurde sie zum Mitglied der Physikalischen Gesellschaft, der Association Physical Teachers und der American Association University Women gewählt. Wasserstoffelektrodenfunktion des Platins, 1924; Die Untersuchung der Krystallstruktur mittels radioaktiver Substanzen, 1924; Die Untersuchung der Gläser, 1925; Radioactive Indicators, enteric coatings and intestinal absorption, in: Nature 147, 1941, S. 580ff. (gemeinsam mit H. Leng).


lancaIV

Continued from previous post...(modified by Admin, due that post was too large for database handling)

Leng, Herta

Werkauswahl: Adsorptionsversuche an Gläsern und Filtersubstanzen nach der Methode der radioaktiven Indikatoren. (= Mitteilungen aus dem Institut für Radiumforschung 195), 1927; Zur Frage der photographischen Wirksamkeit sonnenbestrahlter Metalle. (= Mitteilungen aus dem Institut für Radiumforschung 262a), 1930; Radioactive indicators, enteric coatings and intestinal absorption, in: Nature 147, 1941, S. 580ff.; zahlreiche Beiträge in einschlägigen österreichischen und amerikanischen Fachzeitschriften.

Lieben, Robert von

Kurzzeitig besuchte er nun Vorlesungen von Franz Exner am Physikalisch-chemischen Institut der Universität Wien, ehe er nach Göttingen übersiedelte, um am dortigen Institut für physikalische Chemie seine wissenschaftliche Ausbildung zu vertiefen. Hier entwickelte sich eine langjährige Freundschaft zu dem Bahnbrecher der physikalischen Chemie Walter Nernst. Während dieses Volontariats entwickelte Lieben einen Apparat zur fotografischen Aufnahme des Auges, einen elektrolytischen Phonographen und ein elektromagnetisches Getriebe für Fahrzeuge. Zur Jahrhundertwende nach Wien zurückgekehrt, gründete er zunächst ein eigenes Laboratorium für physikalisch-technische Studien, veröffentlichte 1903 eine Abhandlung über die Polarisation der Röntgenstrahlen und sammelte wichtige Erfahrungen auf Österreichische [Physiker]Innen Österreichische [Physiker]Innen 77 77 den Gebieten der Gasentladung und der Kathodenstrahlung. Im Jahr 1904 erwarb Lieben eine Telefonfabrik in Olmütz, mangels kaufmännischer Interessen veräußerte er sie aber bald wieder und wandte sich intensiv seinen Forschungsinteressen zu. Er erkannte, dass das größte Hindernis für die Verbreitung des Fernsprechens die Unmöglichkeit der Sprachenübertragung auf größere Entfernung war. Mit Hilfe eines ,,Kathodenstrahlen-Relais", später Liebensche Verstärkerröhre genannt, einer Einrichtung zur Verstärkung schwacher Telefonströme, konnte sich Lieben sogar ein Welttelegrafennetz schaffen, wobei aber die Telegrafie zunächst doch noch auf Großstädte und deren Nahbereich beschränkt blieb. 1906 meldete er sein Patent mit folgenden Worten an: ,,Die vorliegende Erfindung bezweckt mittels Stromschwankungen kleiner Energie solche von großer Energie auszulösen, wobei Frequenz und Kurvenform der ausgelösten Stromschwankungen denen der auslösenden entsprechen." Nach weiteren Forschungsarbeiten gemeinsam mit Eugen Reisz und Sigmund Straub ersetzte Lieben die ursprüngliche Verwendung magnetischer Ablenkung zur Steuerung durch die elektrostatische Gittersteuerung. Auch dafür meldete er im Jahr 1910 ein Patent an, jedoch erkannte man die umfassende Bedeutung dieser Erfindung Liebens erst viel später, als man nämlich ihre verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten entdeckte: Grundlegend wurde sie für die Funktechnik, wo man sie als Verstärker, Detektor und Generator verwendete; später verhalf sie Physikern und Physiologen beim Nachweis von Elektrizität und Magnetismus. Weiters verbesserte Lieben aber auch einen in Paris gekauften Aeroplan, den er dann der österreichischen Armee überließ. 1912 wurde das Lieben-Konsortium, bestehend aus den Firmen Siemens und Halske, AEG, Telefunken und Felten & Guillaume gegründet, um die Rechte an seinen Patenten zu vermarkten. Jedoch kam er nicht mehr dazu: ein Drüsenabszess dürfte seinen frühen Tod herbeigeführt haben. Die Liebenstraße in Wien-Meidling erinnert noch heute an ihn, 1927 fand die feierliche Enthüllung der Lieben-Gedenktafel am ehemaligen RAVAG-Gebäude statt, die allerdings 1938 aus antisemitischen Gründen entfernt wurde. Im Jahre 1936 gab die Österreichische Postdirektion eine Briefmarke mit Liebens Porträt zum Gedenken an sein bedeutendes Wirken heraus. Der von der Familie initiierte Ignaz-L.-Lieben-Preis, in Form einer Stiftung in die Verwaltung der kaiserlichen bzw. Österreichischen Akademie der Wissenschaften übertragen, galt von 1862 bis 1937 als eine der wichtigsten Auszeichnungen für Naturwissenschafter in Österreich. Diese Ehrung wird seit dem Jahre 2004 dank der großzügigen Unterstützung des amerikanischen Chemikers und Unternehmers Alfred Bader wieder verliehen. den Gebieten der Gasentladung und der Kathodenstrahlung. Im Jahr 1904 erwarb Lieben eine Telefonfabrik in Olmütz, mangels kaufmännischer Interessen veräußerte er sie aber bald wieder und wandte sich intensiv seinen Forschungsinteressen zu. Er erkannte, dass das größte Hindernis für die Verbreitung des Fernsprechens die Unmöglichkeit der Sprachenübertragung auf größere Entfernung war. Mit Hilfe eines ,,Kathodenstrahlen-Relais", später Liebensche Verstärkerröhre genannt, einer Einrichtung zur Verstärkung schwacher Telefonströme, konnte sich Lieben sogar ein Welttelegrafennetz schaffen, wobei aber die Telegrafie zunächst doch noch auf Großstädte und deren Nahbereich beschränkt blieb. 1906 meldete er sein Patent mit folgenden Worten an: ,,Die vorliegende Erfindung bezweckt mittels Stromschwankungen kleiner Energie solche von großer Energie auszulösen, wobei Frequenz und Kurvenform der ausgelösten Stromschwankungen denen der auslösenden entsprechen." Nach weiteren Forschungsarbeiten gemeinsam mit Eugen Reisz und Sigmund Straub ersetzte Lieben die ursprüngliche Verwendung magnetischer Ablenkung zur Steuerung durch die elektrostatische Gittersteuerung. Auch dafür meldete er im Jahr 1910 ein Patent an, jedoch erkannte man die umfassende Bedeutung dieser Erfindung Liebens erst viel später, als man nämlich ihre verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten entdeckte: Grundlegend wurde sie für die Funktechnik, wo man sie als Verstärker, Detektor und Generator verwendete; später verhalf sie Physikern und Physiologen beim Nachweis von Elektrizität und Magnetismus. Weiters verbesserte Lieben aber auch einen in Paris gekauften Aeroplan, den er dann der österreichischen Armee überließ. 1912 wurde das Lieben-Konsortium, bestehend aus den Firmen Siemens und Halske, AEG, Telefunken und Felten & Guillaume gegründet, um die Rechte an seinen Patenten zu vermarkten. Jedoch kam er nicht mehr dazu: ein Drüsenabszess dürfte seinen frühen Tod herbeigeführt haben.

Littrow, Joseph Johann

Von 1834 bis 1837 war Littrow zusätzlich Inhaber der Lehrkanzel für Mathematik und bekleidete 1838 die Funktion des Dekans. Wissenschaftlich galt er einerseits als unermüdlicher Forscher, andererseits als begnadeter Hochschullehrer. Seine Schriften waren eine Mischung aus populär- und hochwissenschaftlichen Arbeiten. Daneben verfasste er auch Lehrbücher, unter anderem die ,,Theoretische Astronomie", die lange Zeit als Standardwerk galt. Seine ,,Wunder des Himmels" erreichten für die damalige Zeit sensationelle Auflagenzahlen und erschienen 1939 zum 100-jährigen Jubiläum in der 10. Auflage. In den von ihm edierten ,,Annalen der Wiener Sternwarte" wurden astronomische und meteorologische Beobachtungen veröffentlicht, aber auch Beiträge ausländischer Fachautoren abgedruckt. Um die Errichtung der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien bemüht, durfte er deren Gründung nicht mehr miterleben.

Loschmidt, Josef

. In dieser Zeit entwickelte er gemeinsam mit seinem Kollegen und Freund B. Margulies ein Verfahren, womit es möglich wurde, Chilisalpeter in den für die Schießpulvererzeugung verwendeten Kalisalpeter überzuführen. 1847 errichteten Margulies und Loschmidt in Atzgersdorf bei Wien eine Salpeterfabrik, die so erfolgreich war, dass ihnen bald mit 6000 Zentner die gesamte Salpeterlieferung für das Ärar zu einem Fixpreis übertragen wurde. Doch der Erfolg war ihnen nicht lange gegönnt, denn die kriegerischen Ereignisse mit ihren Preissteigerungen machten die Einhaltung des Vertrages unmöglich, worauf statt Kriegsgewinne abzuwerfen, die Schließung der Fabrik bereits um 1850 nötig wurde. Loschmidt übernahm nun zunächst die Leitung einer chemischen Fabrik im steiermärkischen Peggau, wechselte dann in verschiedene chemische Laboratorien, ehe er 1853 in Neuhaus in Böhmen für ein Konsortium eine große chemische Fabrik einrichtete. Doch dieses Untenehmen ging auf Grund von Geld- und Kreditkrisen innerhalb kürzester Zeit in Konkurs. Schwer enttäuscht hoffte Loschmidt nun doch eine berufliche Zukunft in der Lehrtätigkeit zu finden, doch erst im Jahre 1856 erhielt er eine Anstellung in der Volks- und Unterrealschule in Wien-Leopoldstadt. Seine Freizeit nutzte er für wissenschaftliche Studien, die bald große Beachtung fanden. Er habilitierte sich 1866 ohne Doktorgrad für Physik an der Wiener Universität, wurde 1868 zum Dr. honoris causa für das selbe Fach ernannt und noch in diesem Jahr zum ao. Professor berufen. Schlussendlich avancierte Loschmidt 1872 zum o. Professor der physikalischen Chemie an der Universität Wien; erst als Siebzigjähriger emeritierte er im Jahr 1891. Wissenschaftlich befasste er sich mit den Gebieten der physikalischen Chemie und der Gastheorie sowie der theoretischen Physik. Dazu zählten die Bestimmung der Größe der Luftmoleküle und Loschmidts experimentelle Untersuchungen über die Diffusion der Gase. Er führte die noch heute übliche Symbolik für Mehrfachbindungen ein und gab schon vor August Friedrich Kekulé die ringförmige Anordnung der Kohlenstoffatome im Benzolring an. Als bedeutendste Leistung gilt die Festlegung der nach ihm benannten ,,Loschmidtschen Konstante" – die in einem Mol enthaltene Teilchenzahl ist für Österreichische [Physiker]Innen Österreichische [Physiker]Innen 83 83 jeden Stoff gleich groß, womit man die Moleküldichte berechnen kann –, wodurch sein Name unauslöschlich in die physikalische Nomenklatur eingegangen zu sein scheint. Welch große Bedeutung seiner Erkenntnis in Physik und Chemie zukommt, zeigt die Bemerkung, dass der Quotient aus dem Gewicht eines Mol und der Loschmidtschen Konstante das wahre Gewicht des Atoms oder Moleküls des betreffenden Stoffes ergibt. Als Auszeichnung für seine Verdienste wurde er 1867 zum korrespondierenden und 1870 zum wirklichen Mitglied der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien gewählt. Bei seiner Pensionierung im Jahre 1891 erhielt er den Orden der Eisernen Krone. Sein Denkmal, das von Ludwig Boltzmann 1899 enthüllt wurde, befindet sich im Arkadenhof der Universität Wien; die Loschmidtgasse in Wien-Floridsdorf ist nach ihm benannt. Werkauswahl: Chemische Studien, 1861; Zur Constitution des Äthers, 1862; Zur Größe der Luftmoleküle, 1865; Zur Theorie der Gase, 1866; Die Weltanschauung der modernen Naturwissenschaft, 1867; zahlreiche Beiträge in den Sitzungsberichten der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien. Literaturauswahl: Almanach, 1896 (mit Bild); Czeike; NDB; NÖB; ÖBL; Personenlexikon Österreich (mit Bild); F. Exner, Zur Erinnerung an Loschmidt, in: Die Naturwissenschaften 9, 1921, S. 177; A. Haas, Die Loschmidt-Zahl und die modernen Methoden ihrer Bestimmung, ebd., S. 180; K. H. Schwarz, Österreichs Naturforscher, T. 1: Astronomen und Physiker, 1935, S. 44ff.; Österreichische Naturforscher und Techniker, Hg. Österreichische Akademie der Wissenschaften, 1950, S. 44ff. (mit Bild); A. Zartl, Josef Loschmidt 1821–1895, 1995; A. Bader, L. Parker, Josef Loschmidt, in: Wissenschaft und Forschung in Österreich, Hg. G. Heindl, 2000, S. 31ff. Low, George Michael (vorher Georg Wilhelm Low) * Wien, 10. 6. 1926 † (?) Troy, NY, USA, 17. 7. 1984 Georg Low wurde am 10. Juni 1926 als Sohn eines jüdischen Kleinunternehmers in Wien geboren und im katholischen Glauben erzogen. Bereits im Alter von 14 Jahren emigrierte er 1940 in die USA, wo er 1943 die Forest Hills High School in Forest Hills, New York, abschloss und von 1944 bis 1946 in der Amerikanischen Armee diente; damit wurde er automatisch USStaatsbürger und änderte nun seinen Vornamen auf George Michael. 1948 bestand er das Examen als Luftfahrtingenieur des Rensselaer Polytechnischen Instituts in Troy, NewYork. Von 1949 bis 1958 im Lewis Research Center in Cleveland, Ohio, vom jeden Stoff gleich groß, womit man die Moleküldichte berechnen kann –, wodurch sein Name unauslöschlich in die physikalische Nomenklatur eingegangen zu sein scheint. Welch große Bedeutung seiner Erkenntnis in Physik und Chemie zukommt, zeigt die Bemerkung, dass der Quotient aus dem Gewicht eines Mol und der Loschmidtschen Konstante das wahre Gewicht des Atoms oder Moleküls des betreffenden Stoffes ergibt.

Ludloff, Johann Friedrich

Wissenschaftlich befasste sich Ludloff neben der Aerodynamik mit Forschungen zum Überschall und mit der Theorie von Feststoffen.

  Mach, Ernst (Waldfried Josef Wenzel)

Wissenschaftlich publizierte Mach eine Reihe von Monographien und Aufsätzen, wobei seine Prager Zeit als die fruchtbarste galt. Er befasste sich mit der Entstehung von physikalischen Begriffen, mit Forscherpersönlichkeiten, wirkte als Autor von Lehrbüchern einerseits für Mediziner, andererseits für den Gymnasialunterricht, widmete sich Untersuchungen über die Erscheinungen an fliegenden Projektilen, wobei das Verhältnis von Objektgeschwindigkeit zu Schallgeschwindigkeit als ,,Mach-Zahl" bezeichnet wird, war bahnbrechend auf den Gebieten der ersten photographischen Momentaufnahmen von Überschallgeschossen sowie auf dem Gebiet der Kurzzeitphotographie. Außerdem befasste sich Mach mit der Wellenbewegung, bestätigte den Dopplereffekt und wurde damit zum Pionier der modernen Spektralastronomie. Erwähnenswert sind noch seine sinnesphysiologischen Untersuchungen über die Empfindung der Bewegung, die zur Entdeckung des Gleichgewichtsorgans im menschlichen Ohr führten. Darüber hinaus sympathisierte er mit der Frauenbewegung, förderte die Volksbildung und liebte Musik.

Mache, Heinrich

Doch den Weg in Richtung ersterer wiesen ihm die Vorlesungen über theoretische Physik bei Ludwig Boltzmann und das physikalische Praktikum bei Franz Seraphin Exner. Mittlerweile war auch Ernst Mach einem Ruf an die Universität Wien gefolgt, so dass Mache hier dessen Österreichische [Physiker]Innen Österreichische [Physiker]Innen 89 89 physikalisch-historische Vorlesungen hören konnte. Die zwei in ihren Anschauungen völlig konträren Lehrer Boltzmann und Mach ließen Mache allerdings lange Zeit in einen Zwiespalt wissenschaftlicher Anschauung geraten. 1898 zum Dr. phil. promoviert, verdankte er es seinem Lehrer und Doktorvater Franz Exner, dass er als fotografischer Sachverständiger an einer astronomischen Expedition der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien zur Beobachtung des Leonidenschwarmes in Indien teilnehmen durfte. Die erwarteten astronomischen Beobachtungen konnten zwar nicht durchgeführt werden, aber Mache führte auf dieser Reise im Roten Meer, in Delhi, in Ceylon und in Oberägypten luftelektrische Messungen aus, die Grundlage für seine Habilitationsschrift waren. Bereits 1901 konnte er sich als Privatdozent für Physik an der Universität Wien habilitieren, ein Jahr später wurde er Assistent am Institut Franz Exners. 1906 zum ao. Professor an die Universität Innsbruck berufen, supplierte er dort für den schwer erkrankten Ordinarius für Experimentalphysik Paul Czermak. 1908 als Nachfolger Friedrich Hasenöhrls an die Technische Hochschule nach Wien geholt, war er anfangs als ao. Professor und ab 1911 als o. Professor tätig. Zunächst Vorstand der II. Lehrkanzel für Physik, übernahm er nach der Berufung Gustav Jägers an die Wiener Universität 1919 die I. Lehrkanzel für Physik. Nach Beendigung des Ersten Weltkriegs und dem Untergang der Donaumonarchie gelang es Mache, das Studium der Physik an der Technischen Hochschule im Vergleich zum Unterricht an der Universität Wien aufzuwerten. Sein Verdienst war die Errichtung einer Abteilung für Technische Physik im Jahre 1922, welche die Ausbildung von Physik-Ingenieuren zum Ziel hatte. Zur Erlangung des Ingenieurstitels war die Abfassung einer Diplomarbeit vorgeschrieben. Im Anschluss daran war auch die Abfassung einer Dissertation für den Erwerb des technischen Doktorats möglich. Der Lehrplan Maches wurde später Vorbild für die Einrichtung des Studiums der Technischen Physik an den Technischen Hochschulen des Deutschen Reiches. Während des Bienniums 1916/18 war Mache Dekan der chemischen Fakultät, im Studienjahr 1925/26 wurde er zum Rektor gewählt. In dieser Funktion rief er den Verein ,,Verband der Freunde der Technischen Hochschule" ins Leben, dessen Vorsitzender niemand geringerer als der Präsident des Technischen Versuchswesens Wilhelm Exner war. Den Ehrenvorsitz übernahm der damalige Bundespräsident Dr. Michael Hainisch. Auch nach seiner Pensionierung im Jahre 1946 setzte Mache in seinem Institut seine Forschungen fort und betreute gleichfalls noch Diplomanden und Dissertanten. Sein wissenschaftliches Œuvre war vielseitig und umfasste einerseits die Gebiete der Radioaktivität, wobei er als Erster ein absolutes Messverfahren der Radioaktivität ausarbeiten konnte, was zur Folge hatte, dass der Emanationsgehalt von Quellwässern lange Zeit in ,,Mache-Einheiten" physikalisch-historische Vorlesungen hören konnte. Die zwei in ihren Anschauungen völlig konträren Lehrer Boltzmann und Mach ließen Mache allerdings lange Zeit in einen Zwiespalt wissenschaftlicher Anschauung geraten. 1898 zum Dr. phil. promoviert, verdankte er es seinem Lehrer und Doktorvater Franz Exner, dass er als fotografischer Sachverständiger an einer astronomischen Expedition der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien zur Beobachtung des Leonidenschwarmes in Indien teilnehmen durfte. Die erwarteten astronomischen Beobachtungen konnten zwar nicht durchgeführt werden, aber Mache führte auf dieser Reise im Roten Meer, in Delhi, in Ceylon und in Oberägypten luftelektrische Messungen aus, die Grundlage für seine Habilitationsschrift waren

Sein wissenschaftliches Œuvre war vielseitig und umfasste einerseits die Gebiete der Radioaktivität, wobei er als Erster ein absolutes Messverfahren der Radioaktivität ausarbeiten konnte, was zur Folge hatte, dass der Emanationsgehalt von Quellwässern lange Zeit in ,,Mache-Einheiten" Österreichische [Physiker]Innen Österreichische [Physiker]Innen 90 90 angegeben wurde. Andererseits widmete er sich der Physik der Flamme, auf deren Grundlage er schon im Ersten Weltkrieg eine Theorie der inneren Ballistik aufstellte, sowie der Physik der Verbrennungserscheinungen und drang bis zu einer Theorie der Kohlenstaubfeuerung vor. Insgesamt verfasste er im Laufe seines Lebens 119 wissenschaftliche Arbeiten. Als Auszeichnung für seine Verdienste wurde er ab 1924 korrespondierendes und ab 1927 wirkliches Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Er erhielt die Wilhelm-Exner-Medaille des Gewerbevereines sowie die Goldene Ehrenmünze des Ingenieur- und Architektenvereins in Wien. Die Machegasse in Wien-Donaustadt erinnert noch heute an ihn. Werkauswahl: Die atmosphärische Elektrizität, 1909 (gemeinsam mit Egon von Schweidler); Die Physik der Verbrennungserscheinungen, 1918; Einführung in die Theorie der Wärme, 1921; Österreichs große Physiker und ihre Spitzenleistungen, in: Schriften des Pädagogischen Institutes der Stadt Wien 13, 1936; Vorlesungen über Wärmelehre, 1944; zahlreiche Beiträge in einschlägigen Fachzeitschriften. Literaturauswahl: Almanach, 1955 (mit Bild); Czeike; NDB; Personenlexikon Österreich; Archiv der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. March, Arthur * Brixen, 23. 2. 1891 † Bern, Schweiz, 17. 4. 1957 Arthur March wurde am 23. Februar 1891 in Brixen in dem zur ÖsterreichUngarischen Monarchie gehörenden Südtirol geboren. Nach Absolvierung seiner Schulausbildung studierte er Physik an der Universität Innsbruck, wo er 1913 mit einer Arbeit über ,,Die Änderung des Widerstandes eines Elektrolyten im magnetischen Felde" zum Dr. phil. promoviert wurde. Im Jahre 1926 erfolgte seine Berufung zum Professor an die Universität der Tiroler Landeshauptstadt. Von 1934 bis 1936 übernahm er eine Gastprofessur in Oxford, kehrte aber daraufhin wieder nach Österreich zurück und setzte seine Tätigkeit an der Universität Innsbruck fort. Während des Zweiten Weltkriegs betätigte er sich in der Widerstandsbewegung. Seine wissenschaftliche Hauptleistung war die Einführung der Konstanten der ,,kleinsten Zahl", die heute allerdings als zu hoch gilt. Werkauswahl: Grundlagen der Quantenmechanik, 1931; Einführung in die moderne Atomphysik, 1933; Natur und Erkenntnis in der Konstruktion des heutigen Physikers, 1948; Quantum Theory of Particles and Wave-Fields, 1951. angegeben wurde. Andererseits widmete er sich der Physik der Flamme, auf deren Grundlage er schon im Ersten Weltkrieg eine Theorie der inneren Ballistik aufstellte, sowie der Physik der Verbrennungserscheinungen und drang bis zu einer Theorie der Kohlenstaubfeuerung vor. Insgesamt verfasste er im Laufe seines Lebens 119 wissenschaftliche Arbeiten.

March, Arthur

Werkauswahl: Grundlagen der Quantenmechanik, 1931; Einführung in die moderne Atomphysik, 1933; Natur und Erkenntnis in der Konstruktion des heutigen Physikers, 1948; Quantum Theory of Particles and Wave-Fields, 1951.

Mark, Hans Michael

Wissenschaftlich befasste sich Mark mit Nuklearphysik und der praktischen Nutzung der Kernphysik.

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Meißner, Alexander (Meissner)
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Bereits zwei Jahre später wurde er in Wien mit der Dissertation ,,Über die Flachspule als Sendespule" 1909 zum Dr. techn. promoviert. Genannt ,,Telefunkenkompaß" baute Meissner 1911 für ZeppelinLuftschiffe zur Navigation den ersten Dreh-Löschfunkensender auf Mittelwelle, der aus Nordrichtung mit einer Umlaufzeit von 1 Minute startete; auf einer beim Start in Gang gesetzten Stoppuhr konnte man so beim Durchgang des Peilminimums das Azimut des Beobachtungsstandortes sofort ablesen. Als Elektrotechniker erfand er 1913 unabhängig von Otto Nussbaumer und Siegmund Strauss mit Hilfe seiner Rückkopplungsschaltung (,,MeißnerSchaltung") die rückgekoppelte Verstärkerröhre zur Erzeugung ungedämpfter elektromagnetischer Schwingungen, die zur Grundlage der drahtlosen Nachrichtentechnik wurde und damit eine wesentliche Voraussetzung für die Einführung des Rundfunks war; angesichts der ungeheuren Bedeutung dieser Erfindung beschlagnahmte Frankreich im Ersten Weltkrieg das Patent ,,als unentbehrlich" und die US-Navy zahlte für die Nutzung nachträglich eine Entschädigung. Weiters betrieb Meissner grundlegende Untersuchungen über Sendeantennen – vor allem auf der damaligen Großsendeanlage in Nauen –, welche die Einführung spezieller Langwellenantennen zur Folge hatten, und war 1924/25 als technischer Berater am Bau des 150m hohen Berliner Funkturms beteiligt. Im Studienjahr 1927/28 zum Honorarprofessor der Technischen Hochschule in Berlin-Charlottenburg ernannt, hielt er Österreichische [Physiker]Innen Österreichische [Physiker]Innen 93 93 Vorlesungen über drahtlose Fernübertragung. Von 1930 bis 1949 wirkte er im AEG-Forschungsinstitut in Berlin-Reinickendorf, wo er Isolierstoffe mit erhöhter Wärmeleitfähigkeit für die Starkstromtechnik entwickelte und sich mit der Züchtung von Seignette-Salz-Kristallen und deren technischen Verwendungsmöglichkeiten in Kristall-Lautsprechern und für Sonderformen von Oszillografen befasste. Für seine zahlreichen Erfindungen und bahnbrechenden Erkenntnisse wurde Meissner vielfach ausgezeichnet: bereits im Alter von 39 Jahren verlieh man ihm 1922 den Dr. Ing. e.h. der Technischen Hochschule München, gefolgt vom Dr. techn. h.c. der Technischen Hochschule Wien. 1925 erhielt er die HeinrichHertz-Medaille, 1928 den Abbe-Preis samt der Abbe-Medaille, 1933 die GaußWeber-Denkmünze, 1955 die Diesel-Medaille und 1957 das Große Bundesverdienstkreuz des Verdienstordens der Deutschen Bundesrepublik. Auch war Meissner Ehrenmitglied der Deutschen Physikalischen Gesellschaft. Werkauswahl: Telefunken-Kompass, in: Telefunken-Zeitung 1912; Bestimmung der Eigenschwingungen von Antennen, in: Physikalische Zeitschrift 20, 1919; Röhrensender, in: Jahrbuch der drahtlosen Telegraphie 15, 1919/20; Untersuchungen über die Beseitigung der Oberschwingungen bei Maschinensendern, in: ebd., 15, 1919/20 (gemeinsam mit K. W. Wagner); Mehrfachantennenanlagen, in: Telefunken-Zeitung 1923; Piezoelektrische Kristalle bei Hochfrequenz, in: Zeitschrift für Hochfrequenztechnik, 1927; Bestimmung des günstigsten Ausstrahlwinkels bei horizontalen Antennen, in: Jahrbuch der drahtlosen Telegraphie 32, 1927/28 (gemeinsam mit H. Rothe); Erzeugung und Untersuchung nichtkristalliner piezoelektrischer Stoffe, in: Zeitschrift für technische Physik 9, 1928; Isolierstoffe mit erhöhter Wärmeleitfähigkeit, in: Elektrotechnische Zeitschrift 23, 1935; 25 Jahre Rückkoppelung, 1939. Literaturauswahl: DBE; Kürschner, Gel.Kalender, 1940/41; NDB; Personenlexikon Österreich; Elektrotechnische Zeitschrift 74, 1953, S. 413ff., 606, 78, 1957, S. 686; W. Niens, in: Physikalische Blätter 14, 1958, S. 77; H. Rothe, in: Archiv für elektrische Übertragung 12, 1958, S. 97; H. W. König, in: Elektrotechnik und Maschinenbau 75, 1958, S. 154. Meitner, Lise * Wien, 7. 11. 1878 † Cambridge, 27. 10. 1968 Lise Meitner wurde am 7. November 1878 als Tochter eines Rechtsanwaltes in Wien geboren. Nach Absolvierung der Volksschule und der Bürgerschule in Vorlesungen über drahtlose Fernübertragung. Von 1930 bis 1949 wirkte er im AEG-Forschungsinstitut in Berlin-Reinickendorf, wo er Isolierstoffe mit erhöhter Wärmeleitfähigkeit für die Starkstromtechnik entwickelte und sich mit der Züchtung von Seignette-Salz-Kristallen und deren technischen Verwendungsmöglichkeiten in Kristall-Lautsprechern und für Sonderformen von Oszillografen befasste. Für seine zahlreichen Erfindungen und bahnbrechenden Erkenntnisse wurde Meissner vielfach ausgezeichnet: bereits im Alter von 39 Jahren verlieh man ihm 1922 den Dr. Ing. e.h. der Technischen Hochschule München, gefolgt vom Dr. techn. h.c. der Technischen Hochschule Wien. 1925 erhielt er die HeinrichHertz-Medaille, 1928 den Abbe-Preis samt der Abbe-Medaille, 1933 die GaußWeber-Denkmünze, 1955 die Diesel-Medaille und 1957 das Große Bundesverdienstkreuz des Verdienstordens der Deutschen Bundesrepublik. Auch war Meissner Ehrenmitglied der Deutschen Physikalischen Gesellschaft. Werkauswahl: Telefunken-Kompass, in: Telefunken-Zeitung 1912; Bestimmung der Eigenschwingungen von Antennen, in: Physikalische Zeitschrift 20, 1919; Röhrensender, in: Jahrbuch der drahtlosen Telegraphie 15, 1919/20; Untersuchungen über die Beseitigung der Oberschwingungen bei Maschinensendern, in: ebd., 15, 1919/20 (gemeinsam mit K. W. Wagner); Mehrfachantennenanlagen, in: Telefunken-Zeitung 1923; Piezoelektrische Kristalle bei Hochfrequenz, in: Zeitschrift für Hochfrequenztechnik, 1927; Bestimmung des günstigsten Ausstrahlwinkels bei horizontalen Antennen, in: Jahrbuch der drahtlosen Telegraphie 32, 1927/28 (gemeinsam mit H. Rothe); Erzeugung und Untersuchung nichtkristalliner piezoelektrischer Stoffe, in: Zeitschrift für technische Physik 9, 1928; Isolierstoffe mit erhöhter Wärmeleitfähigkeit, in: Elektrotechnische Zeitschrift 23, 1935; 25 Jahre Rückkoppelung, 1939.

[glow=red,2,300]Meitner, Lise[/glow]

In den Jahren 1907 bis 1938 arbeitete Meitner eng mit Otto Hahn auf dem Gebiet der Radioaktivität zusammen. Dazu bot das Kaiser-Wilhelm-Institut für Chemie, dessen physikalische Abteilung Meitner in der Folge auch leitete, den beiden Forschern die optimalen Voraussetzungen. Hier entstanden Meitners grundlegende Erkenntnisse zum radioaktiven ß-Zerfall sowie gemeinsame Arbeiten, die den Grundstein für die spätere Kernspaltung legten. Schon 1911 gelang ihr gemeinsam mit Hahn und Otto von Bayer mit Hilfe des magnetischen ß-Spektrographen der erste Beweis für die Existenz monoenergetischer Gruppen im Energiespektrum der ß-Strahlen, die dann als Konversionselektronen der y-Strahlen erkannt wurden. Weiters befasste sich Meitner mit dem Ursprung der y-Strahlen sowie mit der ,,Klein-NishinaFormel" für die Absorption der y-Strahlen auf Grund der Compton-Streuung. Andere Arbeiten gemeinsam mit Otto Hahn und James Franck betrafen die �- Rückstoß-Methode, die Beweglichkeit der Rückstoßatome, die Entdeckung des Protactiniums als Muttersubstanz des Actiniums und die Verbesserung der ,,Wilsonschen Nebelkammer". Auf Grund ihrer jüdischen Abstammung – sie war jedoch 1908 zum evangelischen Glauben konvertiert – war Meitner gezwungen, 1938 nach Schweden zu emigrieren. Zunächst an der Technischen Hochschule in Stockholm und im Alfred-Nobel-Institut tätig, übernahm sie 1946 die Leitung der kernphysikalischen Abteilung im Physikalischen Institut der Technischen Hochschule in Stockholm. Hier arbeitete Meitner gemeinsam mit ihrem Neffen Otto Robert Frisch an der physikalischen Deutung des Spaltprozesses. Als ihre Österreichische [Physiker]Innen Österreichische [Physiker]Innen 95 95 größte wissenschaftliche Leistung gilt zweifellos die Mitwirkung an der 1. Atomspaltung, wobei Meitner den Begriff ,,Kernspaltung" prägte. Auch in der akademischen Lehre erfolgreich, zählt Sigvard Eklund, der spätere Generaldirektor der Internationalen Atomenergie-Behörde, zu ihren bedeutendsten Schülern. Ihre letzten Lebensjahre verbrachte die bis ins hohe Alter geistig und körperlich rüstige Forscherin bei ihrem Neffen in Cambridge. Ihre enge Verbundenheit zu ihrer österreichischen Heimat behielt sie ihr gesamtes Leben bei. Für ihre hervorragenden Verdienste wurde Meitner ausgezeichnet, als man sie im Jahre 1948 als erste Frau zum korrespondierenden Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien wählte. Bereits 1924 hatte sie die Silberne Leibniz-Medaille der Akademie der Wissenschaften in Berlin, 1925 den Ignaz-L.-Lieben-Preis der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und 1947 den Preis der Stadt Wien für Naturwissenschaften erhalten.. Darüber hinaus wurde sie 1949 mit der Goldenen Max-PlanckMedaille, im Jahre 1954 mit dem Otto-Hahn-Preis und 1957 mit dem Pour le mérite-Orden ausgezeichnet. Zahlreiche Mitgliedschaften nationaler und internationaler Akademien und Gesellschaften sowie Ehrendoktorate der Universitäten Berlin und Stockholm unterstrichen ihre Bedeutung. Mehrmals vergeblich für den Nobelpreis vorgeschlagen, erhielt in den 1990er Jahren das Element 109 mit ,,Meitnerium" ihren Namen. 1958 wurde sie zur Bürgerin der Stadt Wien ernannt, die Meitnergasse in WienDonaustadt ist nach ihr benannt. Werkauswahl: Der Aufbau der Atomkerne. Natürliche und künstliche Kernumwandlungen, 1935 (gemeinsam mit M. Delbrück); Kernphysikalische Vorträge am Physikalischen Institut der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich, 1935; Zur Struktur des Atomkerns, 1949; ,,Looking back." Bulletin of Atomic Scientists 20, 1964; zahlreiche Beiträge in einschlägigen Fachzeitschriften. Literaturauswahl: Almanach, 1969; Czeike (mit Bild); NDB; NÖB; Poggendorff; Biographisches Lexikon Weimarer Republik, 1988; Biographien hervorragender Naturwissenschaftler, Techniker und Mediziner 64, 1989; Ch. Kerner, Lise – Atomphysikerin. Die Lebensgeschichte der Lise Meitner, 1990; P. Rife, Lise Meitner. Ein Leben für die Wissenschaft, 1990; E. Waniek, Lise Meitner, in: Gelehrte Frauen, 1996, S. 246ff.; P. Rife, Lise Meitner and the Dawn of the Nuclear Age, 1999 (mit Bibliographie); R. L. Sime, Lise Meitner. Ein Leben für Physik, 2002. größte wissenschaftliche Leistung gilt zweifellos die Mitwirkung an der 1. Atomspaltung, wobei Meitner den Begriff ,,Kernspaltung" prägte. Auch in der akademischen Lehre erfolgreich, zählt Sigvard Eklund, der spätere Generaldirektor der Internationalen Atomenergie-Behörde, zu ihren bedeutendsten Schülern.

[glow=red,2,300]Meyer, Stefan [/glow]

Gemeinsam mit Egon Schweidler führte er in Österreich die ersten Untersuchungen auf radioaktivem Gebiet durch und entdeckte 1899 die magnetische Ablenkung der radioaktiven Strahlen mit richtiger Angabe des Ablenkungssinnes. Meyers Verdienst lag weiters in Planung und Errichtung des Instituts für Radiumforschung als erste der Radioaktivität gewidmete Forschungsstätte der Welt; unter seiner Leitung erreichte das Institut internationale Anerkennung. Andere Forschungsvorhaben betrafen Wärmewirkung, Ionisation, Messmethoden, Verfärbung und Lumineszenz durch radioaktive Strahlen, Altersbestimmungen sowie die radioaktive Konstante. Neben der überwiegenden Zahl von wissenschaftlichen Publikationen aus dem Bereich der Radioaktivität, darunter Tabellen von Konstanten und sein 1916 erstmals erschienenes, hoch geschätztes Buch Österreichische [Physiker]Innen Österreichische [Physiker]Innen 97 97 ,,Radioaktivität", publizierte Meyer auch über Akustik und Präzisionsmessungen von Magnetisierungszahlen. Auf Grund seiner zahlreichen Forschungserfolge auf dem Gebiet der Radioaktivität wurde Meyer 1921 zum korrespondierenden und 1932 zum wirklichen Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien gewählt. Werkauswahl: Magnetisierungszahlen anorganischer Verbindungen, 1899; Handbuch der Radioaktivität, (gemeinsam mit E. Schweidler), 1916; Lehrbuch der Physik, (gemeinsam mit E. Schweidler), 5. Aufl. 1928, 6. Aufl. 1930; Zur Genesis der chemischen Elemente, 1947; Die Vorgeschichte, die Gründung und das 1. Jahrzehnt des Instituts für Radiumforschung, 1950; Grundlagen der Instrumentenkunde für Musikanten und Dilettanten, (gemeinsam mit A. Wunderer), 1950; hauptsächlich Veröffentlichungen als Mitteilungen des Instituts für Radiumforschung (u. a. Nr. 2, 1911; 17, 23f., 1912; 40, 50, 1913; 58, 62, 64, 1914; 77f., 1915; 88f., 94, 96, 1916; 104, 111, 1918; 121f., 1919; 130, 1920; 147, 1922; 158, 171, 1924; 218, 226, 1928; 235, 238, 1929; 269, 1930 usf.); zahlreiche Abhandlungen in den Sitzungsberichten und dem Anzeiger der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse der kaiserlichen bzw. österreichischen Akademie der Wissenschaften Wien, in der Physikalischen Zeitschrift, in Naturwissenschaft und Technik und in den Vorträgen des Vereins zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse in Wien. Literaturauswahl: Die Presse, 11. 1. 1950; Rathaus-Korrespondenz, 24. 12. 1959; Almanach, 1950 (mit Bild); Czeike; Feierliche Inauguration 1950/51, S. 51f., Kürschner Gel. Kalender, 1926–1950; ÖBL; Personenlexikon Österreich; Poggendorff; Zeitschrift für Naturforschung 2 a, 1947, S. 364, 5 a, 1950, S. 407; Österreicher der Gegenwart, 1951; Acta Physica Austriaca V, 1952, S. 152ff. Moldauer, Peter Arnold * Wien 18. 6. 1923 † 1985 Peter Arnold Moldauer wurde am 18. Juni 1923 als Sohn eines Kaufmanns in Wien geboren. Nach Absolvierung seiner Schulausbildung in seiner Heimatstadt von 1933 bis 1938 emigrierte er, erst 15jährig, über Italien und Großbritannien in die Vereinigten Staaten, wo er 1944 Physik an der Northeastern University in Boston studierte. Nach seinem Dienst bei der USNavy von 1944 bis 1946 errang er 1947 seinen Master an der Harvard Universität in Cambridge, Massachusetts, und wurde Mitarbeiter am dortigen ,,Radioaktivität", publizierte Meyer auch über Akustik und Präzisionsmessungen von Magnetisierungszahlen.

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Moldauer, Peter Arnold
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Wissenschaftlich befasste sich Moldauer mit Fragen zur Kernphysik und zu den Kernreaktionen, aber auch mit Problemen der Neutronenphysik, interpretierte die Quantentheorie und stellte eine Theorie von Messgrößen und Messtechniken auf.

[glow=red,2,300]Motz, Hans [/glow]

Wissenschaftlich beschäftigte sich Motz mit zahlreichen elektromagnetischen Fragestellungen, insbesondere auch in Bezug auf das anbrechende Computerzeitalter. Darüber hinaus verbesserte er Elektronenlaser und befasste sich mit elektromagnetischen Wellen. In späteren Jahren galt sein Interesse auch der Kernphysik. Im Jahre 1951, in dem er eines der ersten Bücher über die Mikrowellen-Theorie publizierte, schlug er das Konzept des free electron lasers vor, das 1971 von John M. J. Madely mit einem modifizierten CO2-Laser realisiert wurde. Werkauswahl: Electromagnetic Problems of Microwave Theory, 1951; Diffussion and Heterogeneous Reaction VII, 1965 (Mitautor); Innovation and The Academic Engineer, 1973; The Physics of Laser Fusion, 1979; zahlreiche Beiträge in einschlägigen Fachzeitschriften.

Natterer, Johann August

Insbesondere interessierten ihn theoretische Untersuchungen über die Eigenschaften der verschiedenen Luftarten, wozu er sich mit Experimenten zur Verdichtung von Gasen beschäftigte. Im Jahre 1844 gelang ihm erstmals die Verflüssigung von Kohlensäure unter Verwendung der Windbüchsenpumpmaschine von J. Schembor. Der von Natterer konstruierte und nach ihm benannte Apparat zur Kompression von Gasen erreichte den für die damalige Zeit sehr ansehnlichen Druck von 4000 atü und wurde grundlegend für die Kälteindustrie. Gemeinsam mit seinem Bruder Josef machte Natterer fotografische Versuche und steigerte die Empfindlichkeit von Daguerreotypieplatten bei Anwendung von ChlorBrom-Jod-Gemischen. Bereits 1841 waren ihm die ersten Momentaufnahmen und Reproduktionen geglückt. Seine für die Geschichte der Fotografie wichtigen Ergebnisse entsprachen Resultaten, die zur gleichen Zeit auch in Frankreich erzielt wurden. Von 1861 bis 1879 war er Mitglied des Gemeinderates der Stadt Wien. Die Dr. Natterer-Gasse in Wien-Leopoldstadt ist nach ihm benannt. Werkauswahl: Leichte Methode, Kohlensäure und Stickgasoxydul in den flüssigen Zustand zu versetzen, in: Annalen der Physik und Chemie 62, 1844; Neues photographisches Verfahren, in: Polytechnische Notizblätter 3, 1852; zahlreiche Beiträge in den Sitzungsberichten der mathematischnaturwissenschaftlichen Klasse der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien.

[glow=red,2,300] Nussbaumer, Otto[/glow]

Ab 1901 arbeitete er als Assistent bei Andreas von Ettingshausen an der Lehrkanzel für Physik an der Universität Graz auf dem Gebiet der drahtlosen Telegraphie. Nussbaumer hatte dabei die Idee, mit Hilfe des singenden Lichtbogens nach Duell einen Braunschen Funkensender zu betreiben, wodurch er annähernd ungedämpfte Schwingungen erzeugte; diese modulierte er mittels Mikrophon, das induktiv an den Schwingungskreis des Lichtbogens angekoppelt war. Noch wichtiger war es, dass es ihm beim Empfänger gelang, durch Füllung des Fritters mit Eisenoxydspänen eine Kontaktdetektorwirkung zu erzielen. So erreichte er es, die menschliche Stimme und auch Musik drahtlos zu übertragen. Im Jahre 1904 führte er seine Erkenntnis Andreas von Ettingshausen vor und übertrug aus einem Senderaum, der durch mehrere Zimmer und geschlossene Türen vom Empfangsraum getrennt war, zunächst die Musik eines Grammophons, ehe er dann die steirische Landeshymne, das sog. Dachsteinlied, selbst ins Mikrophon sang. Trotz des Rats von Ettingshausen, seine Erfindung als Patent anzumelden, sah Nussbaumer davon ab und unternahm nichts, um wirtschaftlichen Gewinn daraus zu erzielen.

Werkauswahl: Kurzer Bericht über Versuche zur Übertragung von Tönen mittels elektrischen Wellen, in: Physikalische Zeitung 5, 1904; Radio vor 25 Jahren, in: Radio Wien 5, 1929.

[glow=red,2,300] Oppolzer, Theodor von[/glow]

Am Beginn seiner wissenschaftlichen Karriere machte Oppolzer astronomische Beobachtungen an der Privatsternwarte Wien-Josephstadt, die von seinem Vater bestmöglich mit Gerätschaften ausgestattet worden war. Ferner reiste er 1868 mit einer österreichischen Expedition zur Beobachtung einer Sonnenfinsternis nach Aden in Arabien und zum Venusdurchgang 1874 nach Jassy in Rumänien. Sein Hauptinteresse galt damals aber den astronomisch- Österreichische [Physiker]Innen Österreichische [Physiker]Innen 103 103 geodätischen Tätigkeiten, für deren Forschungsarbeiten er auch verschiedene neue Apparaturen entwickelte. Zweifelsohne gilt Oppolzer als der bedeutendste theoretische Astronom in Österreich seit Johannes Kepler, einerseits auf Grund seines mathematischen Scharfsinns andererseits wegen seiner Fähigkeiten im numerischen Rechnen. Oppolzer berechnete nicht nur zahlreiche Bahnen von Kometen und Planetoiden, sondern zeichnete sich durch wesentliche methodische Verbesserungsvorschläge aus, die auch in einem zweibändigen Lehrbuch, welches lange Zeit als Standardwerk galt, ihren Niederschlag fanden. Sein zweites großes Forschungsgebiet betraf die Theorie der Bewegungsverhältnisse im System ,,Sonne-Erde-Mond". Bald gelang es ihm, Syzygientafeln zu entwickeln, die den Rechenvorgang im Gegensatz zu jenen von P. A. Hansen wesentlich vereinfachten, trotzdem aber von höchster Genauigkeit waren. In seinen letzten Lebensjahren konnte er noch den ,,Canon der Finsternisse" zu Ende führen. Dieses Werk, vielleicht eines seiner bedeutendsten, enthält alle notwendigen Hilfsgrößen, um verhältnismäßig einfach die näheren Umstände von 8000 Sonnen- und 5200 Mondesfinsternissen zwischen 1207 v. Chr. und 2163 n. Chr. zu berechnen, sowie Karten der Zentralkurven der Sonnenfinsternisse. Um die Aktualität des Werkes zu unterstreichen, wurde es 75 Jahre nach Oppolzers Tod unter Beigabe einer englischen Übersetzung des Einleitungstextes in den USA nachgedruckt. In seinen Arbeiten zeigte sich Oppolzer als bewährter Wissenschaftsorganisator sowie als Workaholic und sein vorbildlicher Fleiß erstreckte sich auch auf seine Mitarbeiter. Seine zahlreichen Publikationen erschienen vor allem in den Sitzungsberichten und Denkschriften der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien sowie in anderen einschlägigen Fachzeitschriften. Für seine Verdienste ausgezeichnet wurde Oppolzer 1873 durch Ernennung zum Reg. Rat und 1885 zum Hofrat. 1869 wählte ihn die Akademie der Wissenschaften in Wien zu ihrem korrespondierenden, 1882 zu ihrem wirklichen Mitglied. Weiters erhielt er 1871 das Ehrendoktorat der Universität Leiden, 1874 wurde er Mitglied der Royal Astronomical Society in London, 1878 der Académie des Sciences in Paris, der Königlichen Bayrischen Akademie der Wissenschaften in München und 1885 der Kaiserlich Leopoldinischen Akademie der Naturforscher in Halle. Werkauswahl: Lehrbuch der Bahnbestimmung der Kometen und Planeten, 2 Bde., 1870–1880; Übersetzung von E. Pasquier, Traité de la détermination des orbites, comètes et des planètes, 1886. Literaturauswahl: Wiener Zeitung, 27. 12. 1886 und 12. 1. 1887; ADB; Almanach 1887; Poggendorff; Naturforscher; Groner; Kosch; Partisch; Wurzbach; ÖBL; 1000 Jahre Österreich, Hg. W. Pollak, Bd. 2, 1973, S. 394ff. geodätischen Tätigkeiten, für deren Forschungsarbeiten er auch verschiedene neue Apparaturen entwickelte. Zweifelsohne gilt Oppolzer als der bedeutendste theoretische Astronom in Österreich seit Johannes Kepler, einerseits auf Grund seines mathematischen Scharfsinns andererseits wegen seiner Fähigkeiten im numerischen Rechnen. Oppolzer berechnete nicht nur zahlreiche Bahnen von Kometen und Planetoiden, sondern zeichnete sich durch wesentliche methodische Verbesserungsvorschläge aus, die auch in einem zweibändigen Lehrbuch, welches lange Zeit als Standardwerk galt, ihren Niederschlag fanden. Sein zweites großes Forschungsgebiet betraf die Theorie der Bewegungsverhältnisse im System ,,Sonne-Erde-Mond". Bald gelang es ihm, Syzygientafeln zu entwickeln, die den Rechenvorgang im Gegensatz zu jenen von P. A. Hansen wesentlich vereinfachten, trotzdem aber von höchster Genauigkeit waren. In seinen letzten Lebensjahren konnte er noch den ,,Canon der Finsternisse" zu Ende führen. Dieses Werk, vielleicht eines seiner bedeutendsten, enthält alle notwendigen Hilfsgrößen, um verhältnismäßig einfach die näheren Umstände von 8000 Sonnen- und 5200 Mondesfinsternissen zwischen 1207 v. Chr. und 2163 n. Chr. zu berechnen, sowie Karten der Zentralkurven der Sonnenfinsternisse. Um die Aktualität des Werkes zu unterstreichen, wurde es 75 Jahre nach Oppolzers Tod unter Beigabe einer englischen Übersetzung des Einleitungstextes in den USA nachgedruckt.

Werkauswahl: Lehrbuch der Bahnbestimmung der Kometen und Planeten, 2 Bde., 1870–1880; Übersetzung von E. Pasquier, Traité de la détermination des orbites, comètes et des planètes, 1886.

[glow=red,2,300]
Ortner, Gustav
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wo er sich insbesondere der hochauflösenden Röntgenspektroskopie widmete. Nachdem er sich im Jahre 1932 habilitiert hatte, entwickelte er gemeinsam mit Georg Stetter während dieser Zeit funktionsfähige Proportionalzähler, die einen spektakulären Fortschritt beim Nachweis ionisierender Strahlung bedeuteten. Auch die im Bereich der Hochenergiephysik verwendeten riesigen Detektorsysteme basierten weitgehend auf diesen Entwicklungen. Von 1939 bis 1945 war Ortner ao. Professor und als Nachfolger Stefan Meyers Direktor des Institutes für Radiumforschung. Während des Zweiten Weltkriegs gleichzeitig auch Mitglied im so genannten ,,Uranverein", befasste er sich mit Überlegungen zur Entwicklung eines Kernreaktors. Gemeinsam mit Stetter und Otto Hahn arbeitete er an einer ,,Uranmaschine" zur Energieerzeugung. Doch der Krieg erschwerte die Kontakte ins Ausland, so dass diese Forschungspläne nicht weiter forciert werden konnten. Als vermuteter Geheimnisträger über die Entwicklung der Atombombe zu Kriegsende von den Sowjettruppen nach Moskau verschleppt, durfte er kurze Zeit später wieder zu seiner Familie zurückkehren.